Was kostet Versand wirklich ?

Wenn man darüber nachdenkt, ist das eigentlich eine interessante Frage, die allerdings kaum ein Versandhändler kommuniziert.

Vorab, die Versandkosten, also das, was wir Ihnen bei Bestellung berechnen, finden Sie auf unserer Kontaktseite. Das ist hier auch nicht das Thema.

Was auf dieser Seite steht, ist eher akademischer Natur für Menschen, die Interesse an Hintergründen haben.

In den nun fast 30 Jahren Frag Jan Zuerst haben wir reichlich Erfahrungen zum Thema gesammelt, von Kundenseite, von Versanddienstleisterseite, von unserer Seite, von allen möglichen Seiten...

Wir haben sogar schon überlegt ein Buch darüber zu schreiben...


Um es kurz zu machen, wird irgendwo, jeder weiß wo, mit "kostenlosem" Versand geworben, ist das natürlich blanker Unsinn.

Deshalb und da es immer mal auch zu Fragen und Gesprächen von und mit Kunden zum Thema kommt, habe ich mir auch die Zeit genommen und diese Seite geschrieben.
Tatsächlich wollen wir alle (naja, offensichtlich die allermeisten von uns) möglichst billigen Versand, obwohl es eine beachtliche Leistung ist eine Ware in kurzer Zeit zielsicher quer durchs Land
oder die Welt von einem Ende zum anderen zu bringen.
Wissen wir diese Leistung zu schätzen ?
Wenn man als Versandhändler überleben möchte, das stelle ich einfach mal als gegeben hin, muss das Thema irgendwie wenigstens halbwegs kostendeckend sein.
Nun gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten: Einpreisen oder als Nebenkosten berechnen.
Einpreisen ist bei inhomogenen Produkten, wie z.B. unseren, also vielen verschiedenen Produkten in verschiedenen Preislagen, schwierig.
Also berechnen wir Versandkosten. Diese sind, das vorab, nicht wirklich kostendeckend, dennoch bearbeiten wir auch Kleinstbestellungen, als Dienst am Kunden, und weil es nicht übermäßig viele sind.

Aber was kostet nun Versand ?

Ganz kurz gesagt: Versand ist immer deutlich mehr als nur das reine Porto. Und es gibt noch eine einfache Antwort: "Immer mehr....": Dieselzuschlag, Codierentgelt, CO2-Zuschlag, Saisonzuschlag, "Servicepauschale",,... Die Kreativität aller Dientsleister scheint grenzenlos. Über Sinn und Unsinn dessen möchte ich mich hier nicht auslassen.

Im Detail, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Zunächst die Portokosten, der Einfachheit halber nenne ich sie mal so, egal ob Post oder Paketdienst, inclusive aller Zuschläge.

  • Das war es aber noch nicht, denn dazu kommen u. A.:

  • Die Mehrwertsteuer auf Porti: Portokosten (Briefmarken etc.) sind bei der Post netto, werden aber steuerpflichtig bei Weiterberechnung.
  • Die Kosten der Bürokraft für die Erstellung der Rechnung, also Lohn, Sozialabgaben und
  • Die Arbeitsplatzfixkosten Bürokraft. Die kann ja nicht auf der Straße arbeiten...
  • Die Kosten der Rechnung, also Papier, Druckerfarbe, EDV-Abnutzung, ja, erscheint kleinkariert, ist aber gar nicht so wenig.
  • Die Kosten für Verpackungsmaterial: Karton, Füllmaterial, Klebeband, Umreifung, Versandtasche usw.
  • Die Kosten für die Verpackungsentsorgung, ja, wirklich, wir (!) zahlen dafür, dass Sie (!) die Schachtel in die blaue Tonne hauen mehr als für unsere Restmüllentsorgung vor Ort, das ist echter, purer, deutscher Bürokratiewahnsinn.
  • Die Lohnkosten und Sozialabgaben für Packer und Kommissionierer, ich habe bisher keine ehrenamtlichen Helfer rekrutieren können, verstehe garnicht warum...
  • Die Arbeitsplatzfixkosten der Packerei (Strom, Heizung, usw).
  • Die Kosten für die Verbringung zur Post.
  • Die Bankkosten, z.B. für den einen Buchungsposten, denn Geschäftskonten führt keine Bank gratis. Und billiger werden die auch nicht...
  • Die Buchhaltungskosten für den einen Einzelposten zur Lieferung, also Lohnkosten / Honorar für die Finanzbuchhaltung, nur um diesen einen Posten zu bearbeiten.

  • Das alles muss man, wenn man sauber rechnet, natürlich immer auf den einzelnen Auftrag heruntergebrochen dazurechnen.

    Und man wundert sich, was da so zusammenkommt.
    Und das kann man auch sehr, sehr sorgfältig machen, dann sind allgemeine Kosten, wie allgemeine Buchhaltungs- und Bankkosten und der Aufwand dafür, dass hier jemand Ihre Bestellung entgegennimmt, Sie (sehr gerne) berät, und Ihnen Rückmeldung gibt, auch nicht dabei.

    Wir sind der Meinung, Sie sollten das wissen.

    Und... wenn Ihnen Ihr Zusteller mal wieder über den Weg läuft, er freut sich sicher über nette, wertschätzenden Worte oder einen Obolus für seine zu Unrecht oft mindergeachtete Arbeit.

    Bleiben Sie mutig, kritisch und fröhlich !!

    Ihr Jan Wüsten und das Team von Frag Jan Zuerst.


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